Zeit

Wer keine Zeit für seine Gesundheit aufwendet,
wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen

 
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Hallo ich heisse Simone, bin 25 Jahre alt, und möchte hier meine Erfahrungen weitergeben um noch nicht operierten zu helfen.

Meine Vorgeschichte:
Im Mai 2006 bekam ich die schlimmste Nachricht in meinem Leben "Hüftdysplasie beiderseits". Für mich brach eine kleine aber heile Welt zusammen. Es fing alles erst mit einem Taubheitsgefühl im linken Oberschenkel an. Ich konnte auf der Seite plötzlich nicht mehr Liegen, weil dort ein enormer Druckschmerz war. Ich suchte den ersten Orthopäden auf und der untersuchte mich dann, doch er konnte sich die Schmerzen nicht wirklich erklären und meinte, dass meine Bandscheiben links zu klein sei und sich die kleinen Nerven in der Wirbelsäule dort immer einklemmen, daher sollten diese Schmerzen im Oberschenkel kommen. Ich kam auf die Streckbank in der Hoffnung, dass die Schmerzen danach weg sind. Nebenbei bekam ich dann auch eine Reizstrombehandlung in der Lendenwirbelsäule, weil der Orthopäde davon ausging, dass die Muskeln im Rücken auch sehr verspannt sind.

Die Behandlung hatte nichts gebracht, und ich habe dann erneut einen anderen Orthopäden aufgesucht. Auch dieser Orthopäde tippte gleich auf die Bandscheibe links und wusste auch nicht wirklich mit mir umzugehen. Er schickte mich zum MRT des Rückens ohne jeden Erfolg. Ich bekam Geräte Krankengymnastik, die aber nur noch mehr Schmerzen verursacht hat. Nun zu meinem Bedauern lies ich die Geschichte ruhen und lief erst mal mit Schmerzen herum. Bin immer noch zur Arbeit gegangen und hatte nur noch Schmerzen. Mein Leben war sehr stark eingeschränkt.

Verzweifelung:
Meine Verzweifelung wurde immer grösser, weil ich nicht wusste wo diese wahnsinnigen Schmerzen her kamen. Ich konnte nicht länger als 15 min mehr Laufen ich bekam sehr starke Leistenschmerzen, die über den Oberschenkel bis hin zum Knöchel zogen. Ich tippte erst auf einen Leistenbruch oder so etwas, habe mir meine eigenen Gedanken gemacht weil keiner mir helfen konnte. Ich habe 7 Jahre Kampfsport gemacht bis zum Schluss, nach dem Training ging gar nichts mehr. Nur noch Schmerzen keine Entlastung und keine Schmerzmittel weil niemand wusste was mit mir los war.

Und dann kam der Mai 2006 wo ich so starke Schmerzen bekam, dass ich den dritten Orthopäden aufsuchte, und er sollte der richtige sein. Er war richtig, er hörte mir genau zu und untersuchte die Hüfte und meinte, dass die Hüftrotation noch in Ordnung sei, aber die Schmerzen nicht normal sind und nicht vom Rücken kommen. Er ordnete ein MRT beider Hüften an. Als das MRT erstellt war, hatte ich ein kurzes Gespräch mit dem Radiologen. Er zeigte mir auf den Bildern einen weissen Fleck mitten im Hüftgelenk links, -eine Zyste. Er meinte "Das gehört dort nicht hin und muss da raus." Wieder zurück beim Orthopäden, er schrieb mir gleich eine Einweisung ins Regio Klinikum Wedel, wo ich weiter von Hr. Dr. Demmel untersucht werden sollte.

Klinikum Wedel:
Ich wurde dort sofort sehr nett aufgenommen und das Schicksal nahm seinen Lauf. Hr. Dr. Demmel ordnete genauste Röntgenbilder der Hüften an. Und am Nachmittag bekam ich die Diagnose Hüftdysplasie beiderseits. Hr. Dr. Demmel klärte mich auf, dass wenn ich mich nicht operieren lassen würde, das meine Gelenke in 10 Jahren kaputt wären. Ich lief weinend aus dem Krankenhaus meine Welt war erst mal zusammengebrochen. Ein Oberarzt von Hr. Dr. Demmel lief mir noch hinterher und versuchte mich zu beruhigen und hat mir noch Mut gemacht. Doch in dem Moment sagte ich mir "NEIN - Du lässt es nicht machen."

Doch mein Freund und meine Familie haben mich dann doch überzeugt noch einmal zu Hr. Dr. Demmel in die Sprechstunde zu gehen.

3-fach Beckenosteotomie nach Tönnis:
Im April 2006 ging ich dann noch mal in die Sprechstunde des Klinikums. Mir wurde noch mal genau erklärt, was bei der OP gemacht wird. Das 3 Stellen durchtrennt werden: Schambein, Darmbein und das Sitzbein. Mir wurde ganz anders als ich das hörte. Doch der Arzt machte einen sehr kompetenten Eindruck und ich schöpfte vertrauen zu ihm. Am gleichen Tag bekam ich den OP Termin mit. Ich hätte den Termin innerhalb von 3 Wochen haben können doch ich wollte erst noch in den Urlaub, der war ja nun schon gebucht. Also entschied ich mich für den 22.8.06.

Nun kam der 21.8.06: Aufnahme im Krankenhaus. Mir war total schlecht, konnte nicht Frühstücken und mir ging es ganz schlecht. Ich hatte wahnsinnige Angst vor dem OP Tag. Angst vor der Narkose, dass was schief gehen könnte. Am Abend kam der Arzt noch einmal zu mir und machte mir Mut und sagte zu mir "wir machen das alles ganz vorsichtig" Mit dieser Aussage hat er mir wieder Kraft gegeben und ich konnte nach zwei Schlaftabletten sehr gut Schlafen.

22.8.06 - nun war es soweit, ich zog mir noch mein OP Hemdchen selber an und die Strümpfe und ab in den OP. Ich bekam nicht mehr ganz soviel mit, da ich schon eine Beruhigungstablette bekommen hatte. Ich kam in die OP Schleuse merkte noch die PDK und war dann auch schon in den tiefsten Träumen.

Um 7.00 Uhr kam ich in den OP und um 17.00 Uhr wurde ich auf der Intensivstation wieder Wach. Als ich wach wurde, war mein erster Gedanke "ich bin wieder Wach", ich habe es hinter mir. Ich wollte immer die Narben sehen, doch alles war mit Pflastern zugeklebt. Als ich die Narben das erste mal gesehen habe, dachte ich "Oh Gott wie sieht das denn aus." Heut weiss ich, dass es nicht so schlimm ist - Hauptsache Schmerzfrei!!!.

Wieder Zuhause
Bei beiden Seiten wurde ich nach 10 Tagen entlassen aber nur unter der Vorrausetzung, dass bei mir Zuhause ein höhenverstellbares Bett steht. Ohne das Bett wäre alles viel schwieriger. In den ersten sechs Wochen, wo ich nicht Sitzen durfte, tat mir bei jeder Bewegung alles weh. Das Ein und Aussteigen aus dem Bett ist die erste Zeit eine Qual, doch mit jedem Tag wurde es besser. Um so mehr man sich bewegt um so besser wird es, auch wenn es manchmal weh tut. Mit den Schmerzmittel ist es sehr gut auszuhalten.

Als ich dann Zuhause war, hatte ich erst das Gefühl "oh man, nun stehst Du ganz alleine da", keine Klingel mehr, wo man nach der Schwester klingeln konnte, wenn man Schmerzen hatte. Man kann seine Fragen, die man im Krankenhaus immer stellen konnte nicht mehr stellen, kein Arzt war mehr in der Nähe, den man zu Rate zeihen kann, wenn einem etwas komisch vor kommt. Aber Dank meiner Mutter habe ich auch diese Zeit sehr gut gemeistert. Man braucht jemanden mit dem man Duschen gehen kann, der einen beim Anziehen und der Pflege hilft. Denn ohne Hilfe läuft bei dieser OP gar nichts.

Nun kam endlich die ersehnte 6 Wochenkontrolle. Bei dieser Kontrolluntersuchung wird dann noch mal eine Beckenübersicht gemacht. Dann kann man genau sehen, ob die Knochen auch schön verknöchert sind. Wenn dies alles planmässig verheilt ist, darf man langsam mit dem Sitzen anfangen. Ein Riesen grosses Stück Freiheit zurück. In den folgenden 6 Wochen verlief die Zeit bei beiden Seiten sehr schnell. Es hat mich aber mit der Zeit das Laufen an den Krücken sehr genervt.

Dann kam auch endlich die 12 Wochenkontrolle. Wieder wurde eine Beckenübersicht erstellt und siehe da! Alles Prima verheilt. Ich durfte die Krücken sofort weglassen. Ich habe dann nach der Erlaubnis wieder zu laufen Krankengymnastik gemacht, keine Ambulante Reha. Bei der ersten Seite bin ich nach 20 Wochen Postop wieder Arbeiten gegangen. Mit Rechts werde ich wohl nach 17 Wochen wieder Arbeiten gehen.


Wie geht es mir heute:
Im März 2007 lies ich nun die rechte Seite operieren. Zurzeit bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Nur gerade beim Wetterwechsel, da tun mir die Hüften noch immer etwas weh. Aber ich habe die Entscheidung mich operieren zu lassen zu keiner Minute bereut. Weder im Krankenhaus noch später Zuhause. Mit anderen Worten "Mir geht es Gut!!

Köperlich habe ich alles sehr gut hinter mich gebracht, doch die Op"s haben mich sehr geprägt. Manchmal habe ich Tage, wo ich das Gefühl habe in ein Tiefes Schwarzes Loch zufallen. Doch ich versuche mich immer wieder am Rand dieses Loches festzuhalten, und meistens schaff ich das auch.

Ob ich meinen Sport wieder machen kann, steht leider noch in den Sternen. Mein Arzt meint ja, aber vorsichtig wieder anfangen zu Trainieren.

Im Oktober diesen Jahres kommt das Schrauben Material wieder raus. Und dann kann ich sagen ich habe es geschafft.

Fazit
Die 3-fache Beckenosteotomie ist zwar eine sehr grosse und aufwendige OP. Aber mit den Richtigen Ärzten an der Seite ist es zu Meistern.

Ingesamt drei Orthopäden suchte ich vor der OP auf und nur einer hat sich richtig für meine Geschichte Zeit genommen und Sie weiter untersucht. Mein Orthopäde hat mir Hr. Dr .Demmel empfohlen weil er hier im Kreis Pinneberg der Beste sei für die OP und das kann ich wirklich nur bestätigen. Ich danke der Gesamten Chirugischen Abteilung des Regio Klinikums Wedel.


Für Fragen bin ich immer offen! Ihr seid nicht Allein!


Eure Simone            
szahlmann@yahoo.de







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